"Orgel bewegt!": The Phantom of the Opera
The Phantom of the Opera (USA 1925)
Regie: Rupert Julian (Lon Chaney, Edward Sedgwick)
Buch: Elliot J. Clawson, Raymond L. Schrock, Frank M. McCormack
Kamera: Milton Bridenbecker, Virgil Miller, Charles Van Enger
mit: Lon Chaney, Mary Philbin, Norman Kerry, Arthur Edmund Carewe, Gibson Gowland, John Sainpolis, Snitz Edwards
Der aus dem Jahre 1925 stammende Stummfilmklassiker von Rupert Julian „Das Phantom der Oper“ bringt den damals hochpopulären Gruselroman von Gaston Leroux auf die Leinwand. Später war es vor allem diese Filmfassung und weniger der Roman selbst, welche Andrew Lloyd-Webber als Vorlage für seinen Musical-Welthit diente. Obwohl die Story um jenes musikalische Genie, das wegen seiner körperlichen Entstellung und seiner unrühmlichen Vergangenheit die Einsamkeit sucht und als Phantom durch die Substruktionen der Pariser Opera Garnier geistert, vielfach und in diversen Medien erzählt wurde, bleibt Julians Film vor allem wegen seinem charismatischen, ausdrucksstarken Hauptdarsteller Lon Chaney in Erinnerung, den man den „Mann mit den 1000 Gesichtern“ nannte. Chaney sah früh die Hit-Qualitäten des Stoffs und war schon in Verhandlungen mit dem Autor getreten, als ihm der Produzent Carl Laemmle mit dem Erwerb der Filmrechte zuvorkam. Als Hauptdarsteller und Regisseur einiger weniger Szenen blieb er Teil des Projekts und als solcher einem weltweiten Kinopublikum in Erinnerung.
So ist der Stummfilm auch fast 100 Jahre nach seiner Uraufführung unvergessen und feiert mit Jeremy Joseph an der Orgel eine fulminante Wiederauferstehung in farbenreichen Klangwelten.
Jeremy Joseph, ist Organist der Wiener Hofburgkapelle, wo er mit der Wiener Hofmusikkapelle (Mitglieder der Wiener Philharmoniker und Wiener Sängerknaben) musiziert. Er ist international als Orgelsolist und Cembalist tätig. Nach Privatunterricht bei Hans Fagius in Kopenhagen studierte er bei Martin Haselböck an der Musikhochschule Lübeck und bei Jürgen Essl an der Musikhochschule Stuttgart.
Zahlreiche Auftritte führten Jeremy Joseph als Solist durch ganz Europa zu Festivals und Veranstaltungsorten wie z.B. dem Schleswig-Holstein Musik-Festival, der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, den Hildebrandt-Tagen Naumburg, den Silbermann-Tagen Freiberg, dem Tallinn International Organ Festival, in die Laeiszhalle Hamburg, das Gewandhaus Leipzig, den Wiener Musikverein, ins Konzerthaus Wien und Berlin, Auditorio Nacional de Música Madrid, in den Tchaikovsky Concert Hall Moskau sowie nach Hong-Kong, Seoul, Mexiko, Brasilien, Argentinien und in die USA.
1999 gewann er den Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb in Freiberg. Seine Aufnahme mit Improvisationen in der Kathedrale von Mexico-City wurde bei Fono Forum als “CD des Jahres – 2018” gelistet. Als Continuo-Spieler tritt er mit Ensembles wie dem Orchester Wiener Akademie, dem Freiburger Barockorchester, dem Kammerorchester Basel und dem Balthasar-Neumann-Ensemble auf.
2019 wurde Jeremy Joseph zum Professor für Orgel und Improvisation an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien berufen.
www.jeremyjoseph.at
Vorprogramm
20:00 Uhr, Lehár Theater: Orgeln im Film
Wolfgang Schlag und Martin Haselböck präsentieren und kommentieren historische Aufnahmen und aktuelle Filmclips junger Organisten