Internationaler Orgel-Improvisationswettbewerb „Orgel bewegt!“
Donnerstag, 6. Juni 2024, 21:00 Uhr
Bad Ischl, Stadtpfarrkirche
Am 31. Jänner 2024 wurde das Finale des 2. Internationalen Orgelimprovisationswettbewerbs „Anton Bruckner“ im Linzer Brucknerhaus ausgetragen. In drei Runden waren höchst unterschiedliche Aufgaben für freie Improvisationen vorgegeben, die von Themen Anton Bruckners bis zu Improvisationen über einen Comic Strip oder über einen kurzen Filmausschnitt reichten. Von einer renommierten Jury wurden die folgenden Preise vergeben: 1. Preis: Hendrik Burkard, 2. Preis: David Kiefer, 3. Preis: Bernhard Hauk.
Die drei Preisträger wurden überdies eingeladen, sich im Internationalen Improvisationswettbewerb „Orgel bewegt!“ um den Preis der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 zu bewerben, der 2024 einmalig in der Höhe von € 4 000,– ausgeschrieben wird und der die hohe Kunst der Orgelbegleitung großer Stummfilme wiederbeleben will. Eine Woche vor dem heutigen Abend haben die drei Bewerber jeweils einen Abschnitt des Films „Die Sklavenkönigin“ erhalten. Die drei Teile ergeben den ganzen Film, den Sie mit drei unterschiedlichen Begleitungen erleben können. Der Jury ist die Reihenfolge der Spieler nicht bekannt.
Eine Kooperation von Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, KIRCH’ KLANG Festival und Brucknerhaus Linz
Jury: Thierry Escaich, Jeremy Joseph, Eva Sangiorgi
Dramaturgie und Planung: Jan David Schmitz, Martin Haselböck und Jeremy Joseph
Wettbewerbsfilm: DIE SKLAVENKÖNIGIN (A 1924)
Regie: Mihály Kertész, Buch: Ladislaus Vajda, Kamera: Hans Theyer, Gustav Ucicky, Max Nekut
mit: Maria Corda, Arlette Marchal, Oskar Beregi, Adelqui Millar, Hans Marr
Michael Kertesz’ Die Sklavenkönigin (auch „The Moon of Israel“) gilt neben „Sodom und Gomorrha“ als Highlight der österreichischen Monumentalfilmproduktion mit imposanten Massenszenen; über 5.000 StatistInnen waren im Einsatz. Für den in Österreich-Ungarn geborenen Regisseur legten die monumentalen Historiendramen den Grundstein einer beispiellosen Hollywoodkarriere: Als Michael Curtiz inszenierte er in den USA über 160 Filme. Für seine Regie des Filmklassikers Casablanca wurde er 1944 mit dem Oscar ausgezeichnet.
„Die Sklavenkönigin“ bedient sich des biblischen Stoffs des Auszugs der Israeliten aus Ägypten. Im Zentrum steht die tragische Liebesgeschichte zwischen der jüdischen Sklavin Merapi und Seti, dem Sohn des Pharaos. Der Konflikt zwischen Herren- und Sklavenvolk wird auf allen Ebenen der filmischen Gestaltung erzählt. Die aufwendigen Bauten, Massenszenen und überbordenden Bilder dieses Historiendramas, das mit amerikanischen Großproduktionen konkurrierte, versetzen noch heute in blankes Staunen. Jene Szene, in der die Israeliten das Meer durchschreiten während ihre ägyptischen Verfolger darin ertrinken, erweckte aufgrund der realistischen Umsetzung großes Aufsehen - selbst in Hollywood.
Die Orgel mit ihrem mächtigen Klang ist das ideale klangliche Begleitinstrument dieser archaischen Überlieferung. Sie bildet etwa das akustische Pendant zur beeindruckenden Wasserwand im Roten Meer, unterstreicht die Macht des Pharaos und entlädt ihren unheimlichen Farbreichtum, wenn die Plagen über das Land herfallen.
Vorprogramm
20:00 Uhr, Lehár Theater:
FILM UND MUSIK
Eva Sangiorgi, Thierry Escaich und Jeremy Joseph im Gespräch mit Martin Haselböck